Wirkung Die Kraft der Mantren wird geweckt, indem sie singend, laut chantend oder im Geist wiederholt werden. Allmählich werden so Körper und Geist in eine Resonanz mit der dem Mantra innewohnenden Schwingung gebracht. Je mehr sich der Praktizierende auf die Klangstruktur des Mantras einschwingt, desto mehr verbindet er sich mit seiner spezifischen Wirkkraft. So gibt es Mantras zum Schutz der Gesundheit, zum persönlichen Wachstum, zur Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen, zur Entscheidungsfindung, zur Heilung, zur Stärkung der Willenskraft etc..
Der mehr ins Geistige gewandte Weg ist die Mantrarezitation. Das bedeutet, die Worte werden still im Geist wie mit einer inneren Stimme monoton wiederholt. Bei Sanskrit-Mantras wird die exakte Aussprache der Laute betont. Als Meditationspraxis ist es Sinn der Mantrarezitation, dass sich der Geist an die positiven Inhalte des Mantras bindet. Dies verhindert, dass negative Emotionen wie Ärger, Angst, Trauer geistige und körperliche Anspannung und Unruhe erzeugen. Demgegenüber werden Mantras in der Bhakti Yoga Tradition laut gesungen und es geht auch um die seelische Wirkung, die durch die ins Singen eingewobene Melodie entsteht. Singen übertönt die automatischen Alltagsgedanken und bringt uns in den zutiefst heilsamen Zustand, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Dabei können Gefühle von Freude, Geborgenheit und Verbundensein mit der Gruppe entstehen.
Besonders das zyklische Singen oder an den Atem gekoppelte Rezitieren beeinflusst nachweislich auch physiologische Prozesse. So ist bekannt, dass sich unsere Atmung beim Singen verlangsamt und vertieft und unser Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird. Dies wiederum kann zu einer Senkung des Blutdrucks und einer Verlangsamung der Herzfrequenz führen. Dadurch kommen wir in einen Zustand tiefer Entspannung, in dem Körper und Geist zur Ruhe kommen. Stress wird reduziert, das Immunsystem gestärkt.